Über uns
Die ersten Protokolle sind bereits 1892 über die ersten neun Zusammenkünfte der Gründer niedergeschrieben worden. In einer Gründungsversammlung am 12. Februar 1893 wurde der Schützenverein St. Josef ins Leben gerufen. Beistand erhielten die Schützen von Dechant Monsignore Ludwig Wiedemann von der Pfarre St. Laurentius. Der Grund der damaligen Zusammenkunft lag hauptsächlich im Schießsport. Sonntags wurde im Vereinslokal zum Preisschießen geladen. Auch gab es bereits Vergleichskämpfe mit anderen Schützen-vereinen.
Der erste Festzug wurde als besonders gelungen bezeichnet, da alle übrigen Ortsvereine daran teilnahmen. Sogar die örtliche Presse nahm davon Notiz und wird mit dem Artikel zitiert: „Der Festzug war ein imposanter und bewundernswerter Aufmarsch, denn es liefen etwa fünfundzwanzig alte Narren hinter einem Pferdeschwanz her.”
Ab 1910 wurde ein ständiges Wachstum in der Mitgliederzahl verbucht. Um die Geschicke des Vereins ordentlich leiten zu können, wurde im Zweijahresrhythmus eine Generalversammlung durchgeführt. Auf dieser wurde im Jahre 1912 dann festgelegt, ein Fest zu Ehren des Schutzpatrons St. Josef abzuhalten. Darin begründet sich unser heutiges Patrozinium, bei dem unter anderem auch die neuen Mitglieder per Handschlag aufgenommen werden.
Natürlich blieben auch die Geistenbecker Schützenbrüder nicht vom ersten Weltkrieg verschont, viele von ihnen wurden einberufen. Den Daheimgebliebenen gelang es auch während der Kriegsschrecken, das bruderschaftliche Gedankengut durch Versammlungen oder kirchliche Anlässe zu bewahren.
1923 feierte man das 30-jährige Bestehen, wobei neben ortsansässigen Vereinen auch benachbarte Schützenbrüder teilnahmen. Zeitgleich war die Grundsteinlegung der Heilig-Geist-Kirche, bei deren Bau zahlreiche Schützenbrüder mithalfen. So konnte diese 1925 fertiggestellt und vom Bischof eingeweiht werden. Am Sonntag nach der Einsegnung erhielt auch die Fahne des Schützenvereins die kirchliche Weihe durch Kaplan Conrad. Es war die ursprüngliche Fahne des Schützenvereins, jedoch in überarbeiteter Fassung.
Am 19. Februar 1927 wurde der Entschluss gefasst, den Schützenverein in eine Schützenbruderschaft umzubenennen. Franz Rixen, Pfarrrektor in Geistenbeck, wurde erster Präses der Bruderschaft.
Da das nationalsozialistische Regime nach der Machtübernahme im Frühjahr 1933 der Bruderschaft alle öffentlichen Auftritte verbot, sind bis 1950 kaum Aufzeichnungen vorhanden.
1941 wurde Johannes Pottbeckers Pfarrrektor in Heilig-Geist und somit Präses der Bruderschaft. Dieses Amt übernahm 1950 Pfarrer Matthias Ginster. Einen neuen Schützenkönig gab es aber erst 1958 wieder. Dieser wurde nicht ausgeschossen, sondern gewählt und die Ehre der Wahl fiel auf den Vorsitzenden Wilhelm Meuser.
Öffentliche Auftritte gab es jedoch weiterhin nicht und laut Beschluss der Versammlung vom Oktober 1958 sollte erst 1959 wieder eine Prunkfeier mit Festzug stattfinden - Schützenkönig in diesem Jahr war Josef Oepen.
1962 schaffte es der Schützenbruder Dieter Vieten, erstmals neben der Königsehre auch die des Bezirkskönigs zu erlangen.
Seit 1962 stellten sich immer mehr Erfolge der Schießsportabteilung ein, die bis heute immer weiter ausgebaut werden konnten.
1965 wurde auf Initiative des Bürgervereins Geistenbeck an der Ecke Stapper Weg / Steinsstraße ein Ehrenmal errichtet, das nun auch der Totenehrung durch die Bruderschaft diente.
Im Jahre 1975 bekam die Pfarre Heilig-Geist mit Johannes van der Vorst einen neuen Pfarrer und die Bruderschaft somit auch wieder einen neuen Präses. 1979 übernahm er auch das Amt des Bezirksjungschützenpräses.
Ein Umdenken, nicht nur in der Gesellschaft, führte 1981 dazu, dass die Bruderschaft auch den Frauen zugänglich gemacht wurde und auch sie Mitglieder werden konnten.
Ebenso erfolgten im selben Jahr die Grundsteinlegung und die Einweihung der neuen Heilig-Geist-Kirche auf der Geistenbecker Höhe. Das Schützenfest wurde zum ersten Mal mit einem Heimatabend abgeschlossen, der von 1983 bis 2003 auch als würdiger Rahmen zur Ermittlung der neuen Majestäten diente.
Seit 2004 ist der Heimatabend entfallen und die neuen Majestäten werden montags vor dem Klompenumzug ausgeschossen.
1984 wurde Bruderschaftspräses Johannes van der Vorst von Dechant Schwelm in das Amt des Bezirkspräses eingeführt.
Seit 1985 werden die Majestäten im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der Pfarrkirche gekrönt.
1986 wurde das Königssilber der Bruderschaft erneuert und erstmals von König Josef Küpper der Öffentlichkeit vorgestellt.
ln Einstimmung auf das jährlich stattfindende Schützenfest wird seit 1993 ca. vier Wochen vorher der Zunftbaum mit dem Emblemen aller Gruppen der Bruderschaft am Kirmesplatz aufgestellt.
Im Januar 1993 fand zum ersten Mal die mittlerweile allerorts bekannte Festkleiderbörse statt. Ins Leben gerufen von den Trachtenfrauen, weitergeführt von einigen Frauen der Bruderschaft, wird der Erlös bis zum heutigen Tag für einen sozialen Zweck gestiftet.
Es dauerte bis 1997, ganze 16 Jahre, bis mit Ulrike Stegmann die Bruderschaft erstmals von einer Schützenkönigin angeführt wurde. Am 05.Oktober 2019 krönte die Bruderschaft mit Kerstin Rühlmann zum sechsten Mal, nach Marianne Lack, Ilona Mörs, Nadine Veenstra-Wirtz und Petra Krauß, in ihrer Vereinsgeschichte eine Königin.
Ein trauriges Ereignis zum Schützenfest 1999, welches aber den Zusammenhalt innerhalb der Bruderschaft eindrucksvoll demonstrierte, war der Brand der Königsresidenz von Willi Nilges. Es gab Gott sei Dank nur Sachschaden. Noch in der Nacht wurde die Materialbeschaffung geklärt und ab 5.00 Uhr am Sonntag Morgen wurde von etlichen Bruderschaftlern und vielen freiwilligen Helfern die Residenz neu aufgebaut. Dies alles war aber noch nicht Schaden genug. Die Residenz der Prinzessin Christina Paschen musste gleich zweimal neu aufgebaut werden. Zuerst blieb ein durchfahrendes Auto stecken, dann rafften Sturm und Hagel die ganze Arbeit wieder dahin.
Im Jahre 2001 wurde Theo Dederichs Brudermeister unserer Bruderschaft, der damit Karl-Heinz Gillessen nach 21 verdienstvollen Jahren als Brudermeister ablöste.
Im Jahre 2002 entschloss sich die Bruderschaft erstmalig im Vorfeld des Volks- Heimat- und Schützenfestes für eine Rock-, Pop- und Oldienacht mit der Coverband just:is. 2016 wurde erstmals die Geistenbecker Partynacht mit drei verschiedenen Gruppen veranstaltet.
Am 16. September 2005 ernannte Erzherzog Dr. Otto von Habsburg Präses Johannes van der Vorst zum Ordenskaplan des Ritterordens vom Heiligen Sebastian. Im Januar 2006 wurde er von der Karnevalsgesellschaft Ruet-Wiss-Okerke zum 37. Burggrafen der Neuzeit in Odenkirchen gekürt.
2005 wurde der General Heinz-Josef Esser zum Generalfeldmarschall ernannt.
2012 krönte die Bruderschaft mit Klemens Schloßmann nach Thomas Reichert, Johann Sieben und Johann Püllen zum vierten Mal einen Kaiser.
2015 gelang es dem 25-jährigen Kai Kuhlen die Würde des Bezirksprinzen und erstmals in der Vereins-geschichte die des Diözesanprinzen zu erringen
2009 übernahm Stephan Breuer das Amt des Brudermeisters. Er löste damit Theo Dederichs, nach vierunddreißig Jahren Vorstand, davon acht als Brudermeister, ab.
Im Januar 2012 wurde Rolf Wateler neuer Brudermeister der Bruderschaft.
Am 03. Juni 2012 wurde während des Schützenfestes in einer feierlichen Messe die neue Bruderschaftsfahne durch Präses Johannes van der Vorst geweiht. Der hl. Josef stammt aus der im 2. Weltkrieg zerstörten Gründerfahne anno 1893 und wurde mittels Scherenschnitt aus der mittlerweile desolaten Fahne herausgeschnitten. Die Gestalt des hl. Josef wurde in achtmonatiger mühsamer Kleinarbeit mittels Lupentechnik in Nadelmalerei und Haargoldtechnik komplett erneuert. Zudem wurde die Glorie mit Haargold, Plättgold und Japangold neu gestaltet. Vollständig eingerahmt wird die Fahne von Schriftzügen und Jahreszahl mit Japangold in Reliefstickerei. Auf der Rückseite ist die Pfarrkirche Heilig-Geist in neuzeitlicher Optik kreiert. Gekrönt wird die Darstellung der Kirche von einer schwebenden Taube, Symbol des Heiligen Geistes, eingerahmt von modernen Schriftzügen und dem Weihedatum der Kirche. Das Werk entstand komplett in rein manueller Stickerei im Atelier des Paramentenkünstlers Hubert Schüler.
Die Bruderschaft gilt als fester Bestandteil der Geistenbecker Gemeinde und hat sich in vielerlei Hinsicht sozial engagiert. Da sind die Altpapiersammlungen der Jahre 1980-1985, die Aktionen „Rettet Schloß Rheydt” und „Helft Ute” im Jahre 1998 oder die Sachspenden für das St.-Josef-Haus in Odenkirchen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Im Januar 2015 wurde Hartmut Nix zum Brudermeister gewählt und löste damit Rolf Wateler ab.
In den Jahren 2020 und 2021 musste auch die Bruderschaft coronabedingt auf ihr Schützenfest und alle anderen Aktivitäten verzichten.
Die Bruderschaftsgeschichte soll durch Oliver Klomp weitergeführt werden, der 2023 Jahr als König die Bruderschaft repräsentieren wird. Ihm zur Seite stehen Ministerin Kerstin Rühlmann und Minister Christian Ochsenfeld. Prinz Marcus Drews mit seinen Rittern Christian Meyer und Mike Horn. Schülerprinzessin Marie Stakenborg mit Ritter Alessio Armann.
Im September 2023 wurde Stephan Horn zum neuen König der Brunderschaft gekrönt. Begleite wird er von seiner Frau Monia und seinen Ministern Rolf Kraus mit Petra und Marion Drews mit Hardy. auch Dieses Jahr haben wir einen Prinzen: Maurice van Dahlen und sogar einen Schülerprinzen Fynn Jakob